House: Die Wiege der elektronischen Musik

GenresHouse: Die Wiege der elektronischen Musik

Hier findet Ihr alles, was man über House-Musik wissen sollte und Infos dazu, wie Ihr die Subgenres auseinanderhalten könnt.

House: Die Wiege der elektronischen MusikFoto: <span style="background-color:rgba(255,255,255,0.65);color:rgb(0,0,0);font-size:9px;"><strong>Photo by Maximalfocus on Unsplash</strong></span>

House-Musik hört man nicht nur, House-Musik fühlt man. Das ist der Grundtenor der Fans des Genres „House“. Wer sich bei elektronischen Bässen auf der Tanzfläche befindet, kann meist nicht ruhig stehen bleiben. Dabei verbindet House-Musik die verschiedensten Strömungen. Das Besondere an House ist die Vielseitigkeit des Genres und die daraus entstehenden einzelnen Subgenres. Egal ob bei schlechter oder guter Laune, in stillen oder lauten Momenten, auf der Couch oder beim Feiern am Strand: House-Musik ist universell hörbar.

Hier findet Ihr Infos zu folgenden House-Subgenres

  • Disco-House Elektronische Klänge gemixt mit altbewehrtem Sound
  • Acid-House Minimalismus mit einer ordentlichen Dosis Synthesizer
  • Deep-House Den kennt jeder! Mit ganz viel Melodie
  • Tropical-House Man muss auch mal entspannen und runterkommen

Was ist House-Musik?

Kurz bevor sich in Detroit die Techno-Musik einen Namen machte, entstand in den 80er Jahren in Chicago eine Musikrichtung, die mit zur erfolgreichsten und populärsten der elektronischen Musik gehören sollte. Auch Techno orientierte sich im Laufe der Entstehung an House-Musik. Häufig wird House als Wiege der elektronischen Musik gesehen. Techno klingt im Gegensatz zur House-Musik noch etwas maschineller und ist vor allem schneller. Typisch für House ist der meist durch einen Drumcomputer erzeugte Rhythmus im 4/4-Takt, im Tempo von etwa 110 bis 130 beats per minute (=bpm).

Diskokugel
Foto: Foto von Anna Tarazevich von Pexels

Woher kommt House-Musik?

House zählt als eine der erfolgreichsten elektronischen Tanzmusiken. Die ersten House-DJs bedienten sich gerne an der Disco-Musik der 1970er Jahre und vermischten diese miteinander, aber auch mit typisch elektronischen Klängen. Diese DJs legten alle hauptsächlich im Club „Warehouse“ auf, einer der bekanntesten und wichtigsten Clubs Chicagos. Diesem Club verdankt das Genre auch seinen Namen. Frankie Knuckles Jr. war einer der bekanntesten House-DJs der damaligen Zeit. Er galt nicht nur als Kultfigur des Warehouses, sondern wird auch heute noch als „Godfather of House“ bezeichnet. Der DJ beschrieb sein Genre einst mit den Worten: „House is the revenge of Disco“. Zunächst war die House-Musik aus Chicago vor allem in der Black Community und Homosexuellenszene verbreitet. Sie stand für Zusammenhalt, Ausbruch und Freiheit, für Gleichberechtigung und Verbundenheit. House entwickelte sich schnell aus diesen Szenen heraus zu einer Weltmusik.

Wie bei eigentlich allen Musik-Genres ist House nicht einfach von heute auf morgen geboren worden. Sie entstand aus Experimenten verschiedener Musiker heraus und entwickelte sich stetig weiter. Die ersten und ursprünglichen House-Tracks klingen in den meisten Fällen komplett anders, als das was wir heute unter House verstehen. Der Grundstock blieb aber gleich. Die ersten als House definierten Tracks waren sogenannte Uptempo-Tracks mit crashenden Drum-Rhythmen aus den damals typischen Drum Machines, wie zum Beispiel der Roland TR-909. Ebenfalls typisch für die Anfänge des House waren die robotisch wirkenden Basslines und die noch häufiger verwendeten Soul- und Gospel-Vocals.

Die verschiedenen Subgenres im Überblick

Als nach und nach die typischen Drum-Machines für die breite Masse zugänglich wurden, explodierte das Genre House-Musik und es entstanden immer mehr sich abspaltende Subgenres. Für viele sind die Unterschiede nicht immer direkt erkennbar und tatsächlich verschwimmen die Grenzen zwischen den einzelnen House-Abspaltungen. In den meisten Fällen trennen sie nur Nuancen. Hier findet Ihr eine Erklärung zu den wichtigsten House-Musik Subgenres:

Disco-House: Bereits in der Anfangsphase der House-Musik begannen sich einzelne Genres von der Ursprungsmusik abzuspalten. Ein Beispiel dafür ist der Disco-House, der bereits in den 1980er Jahren entstanden ist. In dieser Zeit experimentierten DJs, wie zum Beispiel Joey Negro, mit den verschiedenen Arten der elektronischen Musik, aber auch mit bereits etablierten Genres. Sie begannen damit, elektronische Tanzmusik im typischen House-Rhythmus mit der vor allem in der 70er Jahren beliebten Disco-Musik zu verweben. In manchen Fällen kann man Disco-House Tracks schon als eine Art Remix betiteln, da häufig ganze Songs aus der Discoszene übernommen und neu aufbereitet werden. Disco-House hört Ihr auch bei Beats Radio mit Purple Disco Machine!

Foto von Harrison Haines von Pexels
Foto von Harrison Haines von Pexels

Acid-House: In eine ganz andere Richtung entwickelte sich das Subgenre Acid-House. Hier werden kaum bis keine Elemente der Disco-Musik verwendet. Stattdessen wurden Synthesizer auf verschiedenste Art und Weise eingesetzt. Acid-House ist eher minimalistisch, mit mehreren instrumentalen Elementen und dem Disco-ähnlichen Four-To-The-Floor-Beat, mit einer Geschwindigkeit von 118 – 135 bpm. Das Besondere am Acid-House sind die häufig monoton wiederholten pentatonischen Tonsequenzen. Beim Zuhören kann das angeblich zu tranceartigen Zuständen führen.

Deep-House: Die bekannteste und beliebteste Form der House-Musik ist „Deep-House“. Diese Stilart ist langsamer und melodieorientierter. Von vielen wird dieses Subgenre als die melancholische Art der House-Musik wahrgenommen. Im musikalischen Sinne dominiert beim Deep-House, genauso wie bei der klassischen Ausprägung, der gut tanzbare und geradlinige 4/4-Takt. Die Geschwindigkeit allerdings bewegt sich im Bereich von 100 bis 127 bpm. Die Tracks haben jedoch die gleiche Ausgangsquelle, also Elemente der Disco-Musik, des Soul und Funks, aber auch Teile des Hip-Hops. Auffällig beim Deep-House ist, dass im Gegensatz zu anderen Ausprägungen mehr auf weibliche als auf männliche Vocals gesetzt wird.

Auch bei Beats Radio könnt Ihr Deep-House hören, zum Beispiel die DJs: Nora En Pure oder Robin Schulz 

Tropical-House: Die Intention von Tropical-House ist schon eine ganz andere als die der anderen House-bezogenen Genres: hier stehen Entspannung und Zuhören im Fokus, nicht etwa das Tanzen und die Party. Tropical-House verbindet elektronische House-Musik mit entspannenden, vor allem aber sommerlichen Elementen, zum Beispiel Instrumenten wie Gitarre, Panflöte oder Saxophon. Im Gegensatz zu den anderen Subgenres, ist Tropical-House eine neuere Art von House. Die Geschwindigkeit liegt hier, ähnlich wie beim Deep-House, zwischen 100 bis 125 bpm. Der langsamere Beat ist beruhigender und damit eher zum Chillen geeignet. Durch die sommerliche Atmosphäre zählt Tropical-House zu den massenkompatibelsten House-Subgenres.

Auffällig ist, dass die meisten der erfolgreichsten Tropical-House-DJs aus dem deutschsprachigen Raum stammen, wie zum Beispiel PoolsideRobin Schulz oder Klangkarussell die Ihr natürlich auch auf Beats Radio hören könnt.

Menschen stoßen an, über einem Feuer am Strand
Foto: Foto von Kindel Media von Pexels

House lebt von Veränderung

Allgemein betrachtet ist House-Musik mittlerweile ein Genre, das in der breiten Masse der Gesellschaft angekommen ist. Viele verschiedene Musiker und Musikerinnen aus der elektronischen Musik versuchen sich an House und beeinflussen damit das Genre immer wieder auf neue Art und Weise, mit ihren ganz persönlichen, eigenen Wegen und Geschichten. House-Musik steht nie still, lebt von der Veränderung und spiegelt damit das Gefühl unserer schnelllebigen Zeit wider.

Alena Kohler / 27.06.2023

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