Tanzdemo in Berlin: "Wem gehört die Stadt?"

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In Berlin sind mehrere Tausend Menschen auf die Straße. Sie haben nicht nur demonstriert, sie haben getanzt.

Tanzdemo in Berlin: "Wem gehört die Stadt?"Foto: Photo by Chris Slupski on Unsplash

Straßen statt Kultur?

Am vergangenen Samstag demonstrierten in Berlin mehrere Tausend Menschen unter dem Motto "Wem gehört die Stadt?" gegen den umstrittenen Weiterbau der Stadtautobahn A100. Sechs größere Wägen haben die Demo mit Musik und lauten Beats begleitet und sind von Friedrichshain nach Kreuzberg gefahren.

Der geplante Ausbau der Autobahn ist seit vielen Jahren ein Thema, das die Kultur- und Musikszene in Berlin beschäftigt. Viele Berliner Kultclubs befürchten bei einer potenziellen Realisierung des Bauvorhabens das Aus. Die geplante Ausbaustrecke soll vom Treptower Park bis zur Storkower Straße in Berlin-Friedrichshain gehen. Damit würde sie durch die Standorte von zahlreichen beliebten Clubs verlaufen. Auch für den Kultclub About Blank wäre das das Ende.

Wohnen, tanzen und feiern

Deshalb forderten die Demonstranten vom neuen Senat den Erhalt von Freiräumen und unkonventioneller Kultur und machten auf andere Themen wie Rassismus, Diskriminierung und Wohnungspolitik aufmerksam. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren auch der ehemalige Kultursenator Klaus Lederer und die Bundestagsabgeordnete Caren Lay (beide Die Linke). Letztere betonte, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt nicht nur bezahlbar wohnen möchten, sondern auch tanzen und feiern wollen.

Es gab keine Berichte über Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und Polizei. Die Demonstration verlief friedlich.

08.05.2023

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